Afghanische Busreisende ohne Rückfahrticket

Kontrolle am Grenzübergang in Hörbranz.
Kontrolle am Grenzübergang in Hörbranz. (Bild: Bundespolizei)

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Bundespolizei greift sieben Migranten auf

Lindau – Am vergangenen Wochenende (10./11. Oktober) hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz zwei mutmaßliche Schleusungen vereitelt. Die insgesamt sieben afghanischen Staatsangehörigen versuchten jeweils mit dem Fernbus aus Italien nach Deutschland zu gelangen. Die Migranten mussten schließlich nach Österreich zurück.

Lindauer Bundespolizisten kontrollierten am Sonntagmorgen eine 33-jährige afghanische Busreisende mit ihren vier Kindern im Alter zwischen neun und fünfzehn Jahren. Die Afghanin legte dazu Reisepässe sowie italienische Visa, welche jedoch nur noch bis Anfang November und für einen maximal dreimonatigen touristischen Aufenthalt gültig waren, vor. Angaben zu ihrem Reiseziel und -zweck konnte die Frau nicht machen. Sie äußerte nur, dass sie einige Jahre in Deutschland bleiben möchte. Die Mutter sowie die strafmündige Tochter erhielten Anzeigen wegen versuchter unerlaubter Einreise. Die Frau muss sich zudem wegen versuchten Einschleusens verantworten. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kempten musste die Beschuldigte zudem eine Sicherheitsleitung von 500 Euro sowie für die Kosten der Rückführung weitere 75 Euro leisten.

Bereits am Samstagmorgen kontrollierte die Lindauer Bundespolizei ein busreisendes Ehepaar. Die beiden Afghanen wiesen sich hierzu mit gültigen Reisepässen sowie griechischen Aufenthaltstiteln für anerkannte Asylsuchende, die für einen dreimonatigen touristischen Kurzaufenthalt in Deutschland berechtigen, aus. Der 31-Jährige gab gegenüber den Polizisten an, dass das Reiseziel Frankfurt/Main sei, um dort für einen Monat einen Landsmann zu besuchen. Zur Finanzierung der Reise habe er von seinem Bekannten 2.300 Euro erhalten. Rückfahrtickets oder Bankkarten führte das Paar nicht mit. Die 24-jährige Ehefrau gab außerdem an, dass sie gern in Deutschland bleiben wollen. Auf Vorhalt gab der Ehemann letztlich zu, dass es in Griechenland keine medizinische Versorgung für Flüchtlinge gebe und er ein Leiden an seinen Füßen hätte, weshalb er sich in Deutschland ärztlich behandeln lassen wolle. Der besagte Bekannte hätte die beiden Afghanen zunächst bei sich beherbergt.

Die Bundespolizisten konnten durch weitere Recherchen den mutmaßlichen Schleuser, einen in Deutschland als Flüchtling anerkannten Afghanen ausfindig machen. Der 23-Jährige erhält nun eine Anzeige wegen versuchten Einschleusens. Die Polizisten zeigten das Ehepaar aufgrund des Versuchs der unerlaubten Einreise und den 23-jährigen Bekannten des Mannes wegen Beihilfe an. Zudem beschlagnahmten die Beamten nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Kempten und auf richterliche Anordnung das Handy sowie 2.000 Euro als Beweismittel.