Abzocke auf dreisteste Art: 58-Jähriger verliert 50.000 Euro an Betrüger

Schockanruf: Betrüger brachten einen Mann um sein Erspartes.
Schockanruf: Betrüger brachten einen Mann um sein Erspartes. (Bild: picture alliance / Matthias Balk | Matthias Balk)

WOCHENBLATT
WOCHENBLATT

Friedrichshafen (wb/dab) – Die Art, mit der die Betrüger vorgingen, könnte kaum dreister sein. Alles begann für das 58-jährige Betrugsopfer mit einem schockierenden Anruf.

Angeblicher tödlicher Unfall

Eine bislang unbekannte Frau gab sich am vergangenen Donnerstag am Telefon gegenüber dem Opfer als Angehörige aus und schilderte in weinerlicher Stimme, soeben einen Menschen bei einem Verkehrsunfall getötet zu haben. Ein angeblicher Polizeibeamter sagte dem 58-Jährigen dann am Telefon, dass eine Kaution von 50.000 Euro erforderlich sei, um eine Inhaftierung der Frau abzuwenden. Daraufhin meldete sich ein angeblicher Staatsanwalt und bekräftigte dies. Durch geschickte Gesprächsführung brachte die Betrügerbande ihr Opfer sogar dazu, das Geld in bar abzuheben. Eine Einzahlung sollte dann bei der Gerichtskasse beim Amtsgericht in Konstanz erfolgen.

Polizei bittet um Mithilfe

Da die Gerichtskasse jedoch angeblich aufgrund eines technischen Defekts kein Geld annehmen kann, wurde eine Übergabe des Geldes auf einem Parkplatz am Sankt-Stephans-Platz vereinbart. Zwischen 15.30 und 15.45 Uhr übergab der 58-Jährige das Bargeld schließlich einer bislang unbekannten Frau auf besagtem Parkplatz. Als der Mann in der Folge seine Angehörige bei der Polizei abholen wollte, flog der Schwindel auf. Die Kriminalpolizei Friedrichshafen ermittelt nun wegen Bandenbetrugs und bittet unter der Telefonnummer 07541 701-0 um Hinweise zu der Unbekannten, die als Mitte 40 bis Mitte 50 Jahre alt und als etwa 165 bis 170 cm groß beschrieben wird. Die Frau soll korpulent sein und schulterlanges hellbraunes glattes Haar mit grauen Strähnen tragen.

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei erneut vor Betrügerbanden, die mit sogenannten Schockanrufen ihre Opfer verunsichern und um ihr Erspartes bringen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, beenden Sie das Gespräch und nehmen Sie umgehend selbstständig Kontakt mit ihren Familienangehörigen auf. Geben Sie auf keinen Fall Auskünfte über Ihr Erspartes oder über Wertgegenstände und übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen! Verständigen Sie sofort die Polizei, wenn Sie den Verdacht haben, Opfer eines Betrugs geworden zu sein.