52 Einsätze im Jahr 2020 – eine tolle Bilanz ehrenamtlichen Johanniter in Kißlegg

Die ehrenamtlichen Johanniter in Kißlegg. (Bild entstand vor der Corona-Pandemie)
Die ehrenamtlichen Johanniter in Kißlegg. (Bild entstand vor der Corona-Pandemie) (Bild: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.)

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Das Jahr 2020 war auch für Johanniter Kißlegg kein normales Jahr. Die wöchentlichen Übungsabende, der beliebte Sanitätsdienst auf dem Southside Festival, aber auch die gemeinsamen Fortbildungen fanden nicht oder via Videokonferenz statt. Dennoch gab es wichtige Aufgaben, die zu erledigen waren: Material, Fahrzeuge und medizinische Geräte mussten gecheckt und einsatzklar gehalten werden. Darüber hinaus stellten die ehrenamtlichen Helfer auf Veranstaltungen den Sanitätsdienst und waren zudem auch bei zahlreichen Helfer-vor-Ort-Einsätzen und Einsätzen der Schnelleinsatzgruppe gefordert. Diese sind ein sehr wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Bei Helfer-vor-Ort- Einsätzen (HvO) werden ehrenamtliche Helfer mit geeigneter medizinischer Qualifikation zu kritischen Einsatzsituationen von der Intergierten Leitstelle Bodensee-Oberschwaben über Melder alarmiert. Zu diesen Einsätzen fahren sie mit ihrem privaten Auto, ausgestattet mit Sanitätsrucksack. Ihre Aufgabe dort ist primär die Erstversorgung der Patienten, die Durchführung lebensrettender Sofortmaßnahmen und Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Die Helfer vor Ort werden beispielsweise bei Kreislaufstillständen alarmiert, oder wenn sich der Kißlegger Rettungswagen beim Absetzen des Notrufes bereits auf einem anderen Einsatz befindet. In diesem Fall soll die Zeit bis zum Eintreffen des nächstgelegenen Rettungswagens überbrückt werden, sodass sichergestellt werden kann, dass im Notfall innerhalb kürzester Zeit eine sachgemäße Erstversorgung der betroffenen Personen gewährleistet werden kann. Im Jahr 2020 waren 41 HvO-Einsätze in Kißlegg und Teilorten Kißleggs zu verzeichnen.

Eine Alarmierung der Schnelleinsatzgruppe (SEG) erfolgt beispielsweise bei Bränden und größeren Schadenslagen. Hier besteht die Aufgabe darin, die Feuerwehr im Einsatz vor Ort medizinisch abzusichern. Je nach Größenordnung waren die Johanniter in Kißlegg und Umgebung pro Einsatz bis zu 10 Stunden vor Ort. Diese Einsätze treten – zum Glück – verhältnismäßig selten ein. 2020 waren es elf SEG-Einsätze.

Corona hat die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer stark beeinflusst. Ein Highlight ist in jedem Jahr der Sanitätsdienst auf dem Southside-Festival gemeinsam mit den Johannitern aus Ravensburg, Friedrichshafen, Singen, Stuttgart und Freiburg. Das Festival fand aufgrund der bekannten Situation nicht statt. Auch die gemeinsamen wöchentlichen Übungsabende auf der Wache Kißlegg konnten nicht wie gewohnt abgehalten werden, deshalb haben die Helfer ihre Bereitschaftsabende kreativ umgesetzt und kurzerhand durch Videokonferenzen ersetzt.

Die Corona-Pandemie hat die Ehrenamtlichen aber auch vor neue Aufgaben und Herausforderungen gestellt. So führten sie am 24.12.2020 die allgemeine Corona-Schnelltestaktion, die vom Land Baden-Württemberg iniziiert wurde, am Strandbad Kißlegg gemeinsam mit dem THW Wangen durch. Die kurzfristige Planung und Organisation stellte alle vor neue Herausforderungen, die allerdings mit viel Teamgeist und super Zusammenarbeit sehr gut gelöst wurden. Auch die nächste Aufgabe steht bereits an. Die Johanniter Kißlegg unterstützen im Kreisimpfzentrum in der Oberschwabenhalle Ravensburg und bei den mobilen Corona-Impfungen, die zum Bespiel in Alten- und Pflegeheimen stattfinden. Die ehrenamtlichen Helfer der Johanniter, als auch anderer Hilfsorganisationen tragen somit dazu bei, eine flächendeckende Corona-Impfung zu ermöglichen.

 „Die Leistung, die die Helfer auch in diesem Jahr, das komplett anders war als bisher, erbracht haben, ist außergewöhnlich. Wir wissen, dass wir uns auch in so ungewohnten und schweren Zeiten jederzeit auf einander verlassen können“, freut sich Sandra Müller, Bereitschaftsführerin in Kißlegg. „Die Johanniter sind für uns alle nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebenseinstellung. Für den Einsatz, die Treue und Kameradschaft ein großes Dankeschön!“

Interessierte können sich jederzeit bei Sandra Müller ([email protected]) oder Andreas Buck ([email protected]) melden. Die Bereitschaftsabende finden normalerweise donnerstags von 19-21 Uhr auf der Wache in Kißlegg statt. Da diese momentan nicht vor Ort stattfinden können, dürfen Interessierte gerne online bei den Videokonferenz-Übungs- und Fortbildungsabenden „vorbeischauen“, nach dem Motto: „Helden bitte melden“!