44 Ukrainer starten Sprachkurs in der vhs

Oberbürgermeister Matthias Henne, Dozentin Waltraud Ritter-Sturies, die Leiterin der Volkshochschule, Beate Scheffold, Fachbereichsleiterin Gerlinde Buemann, Dolmetscherin Iryna Zirn und die Koordinatorin für Sprachen, Eva Ehrmann freuen sich über den gelungenen Start des Erstorientierungskurses.
Oberbürgermeister Matthias Henne, Dozentin Waltraud Ritter-Sturies, die Leiterin der Volkshochschule, Beate Scheffold, Fachbereichsleiterin Gerlinde Buemann, Dolmetscherin Iryna Zirn und die Koordinatorin für Sprachen, Eva Ehrmann freuen sich über den gelungenen Start des Erstorientierungskurses. (Bild: Brigitte Göppel)

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Bad Waldsee – 22 Ukrainerinnen und Ukrainer besuchen seit Donnerstag an zwei Vormittagen einen Erstorientierungskurs (EOK) in der Bildungseinrichtung. Ein weiterer Kurs mit ebenfalls 22 Interessenten startete am Montag. In ukrainischer Sprache begrüßte Oberbürgermeister Henne den Sprachkurs für ukrainische Geflüchtete in der Volkshochschule Bad Waldsee.

Matthias Henne betonte die schwierigen Umstände unter denen die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat, ihre Familie und ihren Arbeitsplatz verlassen haben. „Wir wollen in Bad Waldsee deutlich machen, dass wir an der Seite der Ukrainer stehen. Wir werden versuchen Ihnen Hilfestellung zu geben und alles zu tun, damit Sie sich hier in Bad Waldsee wohlfühlen“, so Henne.

Die Übersetzung übernahm Frau Zirn, eine Ukrainerin, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt. Auch die Leiterin der Volkshochschule, Beate Scheffold, und die Sprachkoordinatorin Eva Ehrmann hießen die hochmotivierten Ukrainer*innen willkommen in ihrem Haus. „Uns war es von Anfang an wichtig, ein qualitativ gutes Angebot zu organisieren“, so Scheffold. „Dies haben wir mit dem EOK gefunden und dank engagiertem Einsatz der Kollegin Ehrmann auch schnell umsetzen können.“ Überreicht wurden kleine Geschenke mit Block, Stift und Ordner, sodass dem Kursstart nichts mehr im Wege stand.

Der Sprachkurs, in den Räumen der Kirche St. Peter durchgeführt, ist bis Anfang Oktober geplant und soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine erste Orientierung geben. Kursinhalte sind der Alltag in Deutschland, Arbeit, Einkaufen, Kindergarten, Bräuche, Wohnen und Gesundheit. Es gilt als erstes Orientierungsprogramm um einen Einblick in die deutsche Sprache und Kultur zu bekommen und erste Sprachkenntnisse zu vermitteln. Der EOK ist ein besonders Angebot, da er viel Freiheit lässt um individuelle Themen den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen anzupassen. Dabei wird nicht nur „beschult“, sondern auch erkundet. Angebote außerhalb des Unterrichts, wie z.B. den Besuch der Stadtbücherei oder ein Ämtergang sind angedacht. Dies stellt eine große Herausforderung an die Lehrkräfte dar. Mit Waltraud Ritter-Sturies, Justine Damm und Astrid Kleiner hat die VHS drei sehr qualifizierte Lehrkräfte gefunden, zwei davon mit einer Zulassung zur Durchführung der Integrationskurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Unterstützt und finanziert wird der Kurs vom Volkshochschulverband Baden-Württemberg als Projektträger und vom BAMF als Förderer.

Olga, Juristin aus Kiew und Tetiana ausgebildete PTA sind Teilnehmerinnen des Kurses. „Der Deutschkurs gefällt mir und auch den anderen sehr gut“, so Olga. Beide sind Anfang zwanzig, aus Kiew geflüchtet und sind auch anderen Kursen der vhs interessiert. Ihre Familien sind in der Ukraine, aber im Moment sei dort alles in Ordnung. „Die Teilnehmer sind hochmotiviert und ich spüre eine große Dankbarkeit und Offenheit“, so Justine Damm, Dozentin in dem Kurs.

Auch Suzana Vidakovic, Integrationsbeauftrage der Stadt Bad Waldsee, freute sich über das rege Interesse an dem Kurs. „Der Ansturm war überwältigend“ so Vidakovic, „circa 160 Ukrainerinnen und Ukrainer sind in den letzten Wochen in Bad Waldsee angekommen. Alle konnten dank großem ehrenamtlichem Engagement, federführend von Global – Arbeitskreis für Menschenrechte, privat unterkommen.“  Auch von städtischer Seite sind weitere Hilfsangebote geplant. So z.B. ein Wegweiser der bereits jetzt auf der Homepage der Stadt oder über QR-Code am Bürgerbüro aufgerufen werden kann. Dort findet man Hilfsangebote und Informationen rund um Hausärzte, Kirche, Kleidung, Suppenküche und Anlaufstellen in der Stadt. Ein Impulsvortrag am 31. Mai zur Frage „Wie gehe ich mit traumatisierten Geflüchteten?“ um, soll vor allem Ehrenamtlichen, Sozialarbeitern und Lehrer Hilfestellung geben.

Die Nachfrage nach einem weiteren Sprachkurs ist sehr groß und ein weiterer Kurs von Seiten der Ehrenamtlichen ist in Planung. In der Volkshochschule finden nun zunächst die 44 Teilnehmenden des EOK´s ein kleines bisschen Unterstützung und Gemeinschaft.

(Pressemitteilung: Stadt Bad Waldsee)