4. Krähengipfel der Städte Riedlingen, Laupheim und Bad Waldsee

4. Krähengipfel der Städte Riedlingen, Laupheim und Bad Waldsee
Oberbürgermeister Matthias Henne im Austausch mit Herrn Bertrand Schmidt (Kreisökologe) unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung. Im Hintergrund von links nach rechts: Roland Umbrecht (BUND), Klaus Burger MdL, Josef Grom (Landschaftsökologe) und Claudia Schulze (Ltg. Ordnungsamt Riedlingen). (Bild: Armin Brutschin)

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Bereits zum vierten Mal trafen sich die Vertreter der Städte Riedlingen, Laupheim und Bad Waldsee zum sogenannten Krähengipfel, um gemeinsam über die Krähenproblematik zu beraten. Dabei stellte Armin Brutschin von der Abteilung Grünflächen aus Bad Waldsee einen weiteren Lösungsansatz speziell für die Stadt Bad Waldsee vor.

In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde Ravensburg und Experten des BUND werden in den nächsten Wochen speziell Ansitze und Nisthilfen für die natürlichen Konkurrenten der Saatkrähen angebracht, um so eine natürliche Revierkonkurrenz zu schaffen. Auf diese Art und Weise soll gegen die ständig steigende Zahl der Tiere vorgegangen werden. „Wir erhoffen uns durch diese Maßnahmen eine natürliche Regulierung der Bestände. Schon jetzt beobachten wir, dass die Zahl dieser Konkurrenten zunimmt. Wenn wir es schaffen, die Zahl der Falken, der Bussarde und der Rotmilane zu Ungunsten der Saatkrähen zu erhöhen, können wir zumindest im Rahmen unserer rechtlichen Möglichkeiten etwas tun. Zusätzlich werden wir auch den Mauswieseln und den Mardern den Zugang in die Baumkronen durch sogenannte Marderbrücken erleichtern. Einen Versuch ist es auf jeden Fall wert. Es bleibt ja dabei, dass Vergrämungen meist schon am Vergrämziel scheitern. An jedem anderen Ort in der Stadt bleibt das Problem ja gleich. Jetzt müssen wir mit kreativen Mitteln ran, machen müssen wir auf jeden Fall was“, so Armin Brutschin.

Weitere enge Zusammenarbeit zwischen den Städten ist wichtig

In Laupheim und Riedlingen werden weiterhin andere Ansätze verfolgt. Die Problematik ist oft in den Städten durchaus verschieden. So kann in den nächsten Monaten die beste Maßnahme oder der beste Mix an Maßnahmen erarbeitet werden.

Auch der Landesbauernverband und der Landesjagdverband waren beim Krähengipfel anwesend und haben sich fachlich und konstruktiv in die Debatte eingebracht. Ein betroffener Landwirt stellte seine Situation im Raum Laupheim eindrücklich dar. Ganze Abschnitte seiner Saatflächen werden von den Saatkrähen „abgeräumt“. Dabei entsteht erheblicher finanzieller Schaden durch Saatgut- und Ernteverlust. Der Landesjagdverband wies nochmals auf das Jagdrecht und die Problematik beim Unterscheiden der bejagbaren Rabenkrähe und der nicht bejagbaren Saatkrähe hin. Auch aus diesem Bereich gab es Lösungsansätze, welche durchaus weiter verfolgt werden.

Die Politik stellt sich

Ebenfalls anwesend waren Norbert Lins aus dem Europaparlament und Klaus Burger aus dem Landtag Baden-Württemberg sowie Vertreter der Landratsämter Biberach und Ravensburg. Unter Moderation von Oberbürgermeister Matthias Henne wurden Forderungen und Lösungsansätze zusammengefasst und das weitere Vorgehen besprochen. Die Ansätze sollen  schnell umgesetzt werden.

Alle müssen mithelfen

„Jeder Ansitz, auch von privater Seite, jede Nisthilfe, alle legalen Mittel sollen ausgeschöpft werden. Wir bitten darum, Fütterungen zu unterlassen und potenzielle Nahrungsquellen zu vermeiden. Wir probieren das gemeinsam aus und sehen, was passiert“, unterstreicht Armin Brutschin.

(Pressemitteilung: Stadt Bad Waldsee)