Abgeklärte Orgelmusik von Johannes Brahms
Obermarchtal – Als Preisträger mehrerer nationaler und internationaler Wettbewerbe für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation ist Holger Gehring weltweit gefragter Orgelvirtuose. Er wurde 2004 zum Kreuzorganisten an die Kreuzkirche Dresden berufen. Seit 2017 ist er außerdem Custos der neuen Konzertsaalorgel der Dresdner Philharmonie im Kulturpalast Dresden. Holger Gehring ist zudem im In- und Ausland als Dozent tätig auf Meister- und Fortbildungskursen. Publikationen über Orgelspiel und Orgelbau, CD-, Rundfunk- und Fernsehaufnahmen ergänzen seine Tätigkeit.
8. Internationaler Orgelseptember Obermarchtal
„Orgelmusik – Brückenschlag zur Ewigkeit“ (Gesprächskonzerte: 50‘ Musik, 15‘ Gespräch)
Sonntags, 17:00 Uhr
13. September: Gregor Simon (Obermarchtal)
Werke von A. Guilmant, F. Liszt, G. Simon
20. September: Ekaterina Kofanova (Basel)
Werke von G. Muffat, G. A. Homilius, L. Marchand, J. Rheinberger, F. Lizst
27. September: Holger Gehring (Dresden)
Das Orgelwerk von Johannes Brahms
Die Konzerte finden unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzmaßnahmen statt.
Zum Betreten und Verlassen des Münsters bitten wir, Masken zu tragen.
Eintritt Abendkasse: 8 €, Azubis und Studenten 4 €, Schüler frei
Wußten Sie, daß Johannes Brahms auch für die Orgel komponierte? Und es ist sehr innige, um nicht zu sagen intime Musik. Wir hören zwei Orgelwerke seiner Jugend und sodann komplett die „Elf Choralvorspiele op. 122“, die er 1896, ein knappes Jahr vor seinem Tode schuf. Es handelt sich um eine Sammlung einzigartiger Perlen über traditionelle Kirchenlieder. Die erdengelöste Heiterkeit hier, die „Sehnsucht nach einem seligen Ende“ dort versteht Brahms in berührender Weise in Töne zu setzen. Dabei gibt die Orgel mit ihrem „ewigen Atem“ und ihren klanglichen Schattierungs-möglichkeiten den rechten Transporteur dafür, Unsagbares zum Klingen zu bringen.
Bei einem kurzen in das Konzert eingebauten Gespräch mit Münsterorganist Gregor Simon wird Prof. Michael Radulescu ebenso fundiert wie inspirierend auf einige Besonderheiten und Schönheiten der Orgelkompositionen aufmerksam machen.
Auch im Programmheft finden sich „Hörhilfen“, kurz und treffend, wie zum Beispiel zu „Herzlich tut mich erfreuen“: Wir hören einen geradezu erfrischend zupackenden Satz, fortlaufend fließende Achtelketten und wohlgemut ausholende Sprünge als Lobgesang auf Gottes Schöpfung. Oder zu „O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen“: Der wiegende Zwölfachteltakt befördert den Eindruck der Seligkeit ebenso wie die „süßen“ Terz-, Sext- und Dezimparallelen.