25 Jahre Betreutes Wohnen in Familien

25 Jahre Betreutes Wohnen in Familien
Mitarbeitende des BWF, aufgestellt nach der Dauer ihrer Beschäftigung. (Bild: Stiftung Liebenau)

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Vor 25 Jahren hat die Stiftung Liebenau ein ganz besonderes Angebot an den Start gebracht: Gast- beziehungsweise Pflegefamilien nehmen einen Menschen mit Handicap in ihrer Mitte auf und geben ihm somit ein familiäres Umfeld. So entstand das Betreute Wohnen in Familien (BWF), das einen Familienanschluss ermöglicht.

Personen mit einer körperlichen, geistigen oder seelischen Einschränkung können teilweise nicht immer alleine oder selbstständig in einer eigenen Wohnung leben. Dann kommt häufig eine Einrichtung der Eingliederungshilfe in Betracht. Oder eben auch die Option einer Gastfamilie.

Bescheidener Anfang

Angefangen hat alles ganz klein: Die Sozialpädagogin Karen Saile hat durch ihr großes, persönliches Engagement für einen Klienten eine passende Gastfamilie gefunden und die Vergütung damals mit dem zuständigen Landratsamt noch telefonisch geregelt. Mit der Zeit wuchs der Bereich. Inzwischen arbeiten 14 Mitarbeitenden der Liebenau Teilhabe im BWF im Landkreis Ravensburg und im Bodenseekreis. Andreas Liehner leitet seit 2009 dieses Angebot und ist stolz auf seine Mitarbeitenden. „Es gehört viel Ausdauer und Fingerspitzengefühl dazu, bis man die passende Familie für die anfragende Person gefunden hat“, so Liehner.

Kontroverse um innovatives Angebot

Jörg Munk, Geschäftsführer der Liebenau Teilhabe, der das BWF mitinitiiert hat, erinnert sich gut an die lebhaften Diskussionen, die dieses innovative Angebot ausgelöst hat. „Können denn Familien, die in der Regel Laien sind, Menschen mit Behinderungen professionell begleiten? Die Antwort ist klar: Ja, das können sie!“ Liehner ergänzt dazu, dass die professionelle Begleitung und Unterstützung der Familien wichtig und gewährleistet wird.  

Bereichernder Familienanschluss für alle

Dass das Angebot fachlich gut und vertretbar ist, zeigt auch die große Resonanz, denn sowohl die Gastfamilien als auch der Mensch mit Behinderung profitieren von dem Familienzuwachs. Oft leben die Beteiligten über viele Jahre zusammen, es entstehen dauerhafte, tragfähige Beziehungen, die zu Stabilität und Lebenszufriedenheit beitragen – im Idealfall auf beiden Seiten!

Pflegefamilien für Kinder und Jugendliche

Im Laufe der Zeit hat sich das Angebot für Erwachsene weiterentwickelt und inzwischen bieten auch über 50 Familien eine besondere Unterstützung für besondere Kinder ab dem Säuglingsalter an. Kinder mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen brauchen intensive, zuverlässige und emotionale Zuwendung. Es gibt unterschiedlichste Gründe, warum die eigenen Familien diese Verlässlichkeit und Zuwendung nicht (mehr) leisten können, so dass dann Pflegefamilien eine Alternative sein können.

Unterstützung für die Familien

Gast- und Pflegefamilien, die Zeit und Engagement zur Verfügung stellen und persönliche Entwicklungschancen und soziale Teilhabe ermöglichen wollen, werden durch die Ambulanten Dienste der Liebenau Teilhabe kontinuierlich unterstützt. Neben der fachlichen Begleitung erhalten die Familien ein monatliches Betreuungsgeld. Und sie bekommen Anerkennung und Wertschätzung für ihren hohen Einsatz.

Wenn Sie Interesse haben, einen Menschen mit Handicap bei sich aufzunehmen wenden Sie sich bitte an:
Andreas Liehner
E-Mail:  [email protected]

(Pressemitteilung: Stiftung Liebenau)