13 Migranten auf Ladefläche: Bundespolizei bringt Schleuser in Haft

Die Grenzpolizei Pfronten kontrollierte am Donnerstagabend einen Miettransporter nahe des Grenzübergangs Füssen-Ziegelwies.
Die Grenzpolizei Pfronten kontrollierte am Donnerstagabend einen Miettransporter nahe des Grenzübergangs Füssen-Ziegelwies. (Bild: Bundespolizei)

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Füssen/Karlsruhe – Am Donnerstag (5. Mai) hat die Staatsanwaltschaft Kempten in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei gegen einen mutmaßlichen Schleuser einen Untersuchungshaftbefehl erwirkt. Der iranische Staatsangehörige hatte am Vortag mit seiner Freundin versucht, 13 Landsleute auf der Ladefläche eines Transporters unerlaubt nach Deutschland zu bringen.

Die Grenzpolizei Pfronten kontrollierte am Donnerstagabend (4. Mai) nahe des Grenzübergangs Füssen-Ziegelwies den 34-jährigen Iraner und die 23-jährige türkische Staatsbürgerin als Insassen eines in Deutschland zugelassenen Miettransporters. Der Fahrer sowie die Beifahrerin, die in Karlsruhe wohnhaft sind, konnten gültige Reisedokumente vorweisen. Angeblich befand sich das Pärchen auf der Rückreise von einem Kurzurlaub. Reisegepäck konnten die Polizisten jedoch nicht ausmachen.

Bei der Nachschau im Transporter entdeckten die Grenzpolizisten hingegen 13 ausweislose Männer, die sich ungesichert auf der Ladefläche befanden.

Bei der Durchsuchung des Fahrers fanden die Grenzpolizisten außerdem rund sieben Gramm Opium sowie Bargeld in Höhe von 1.350 Euro auf, welches die Beamten anschließend sicherstellten. Der Fahrzeuglenker gab zu, in der vorangegangen Nacht von der Substanz konsumiert zu haben. Ein durchgeführter Drogentest schlug entsprechend positiv an.

Die Bundespolizei übernahm aufgrund des Schleusungsverdachtes zuständigkeitshalber noch vor Ort die Personen sowie die weitere Bearbeitung des Falls.

Die Männer, allesamt zwischen 20 und 49 Jahren alt, gaben an, dass ihr Reiseziel Belgien gewesen sei, da sie dort Verwandtschaft hätten. Der mutmaßliche Schleuser habe die Gruppe in der Nähe von Mailand auf die Ladefläche des Transporters verbracht, wo die Migranten unter lebensgefährlichen Bedingungen mehrere Stunden ausharren mussten.

Die Bundespolizisten zeigten die mutmaßlich Geschleusten wegen unerlaubter Einreise und unerlaubten Aufenthaltes an und schoben die nach Abschluss der Maßnahmen nach Österreich zurück.

Der 34-jährige Fahrer und die 23-jährige Beifahrerin müssen sich nun wegen Einschleusens von Ausländern verantworten. Der polizeibekannte Iraner erhielt außerdem eine Anzeige wegen Fahrens unter berauschenden Mitteln sowie Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetzt.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kempten führten die Bundespolizisten die beiden mutmaßlichen Schleuser am Donnerstagnachmittag (5. Mai) beim Amtsgericht Kempten vor. Die Ermittlungsrichterin erließ gegen den Fahrer einen Haftbefehl. Die türkische Staatsangehörige kam anschließend auf freien Fuß.

(Pressemitteilung: Bundespolizeiinspektion Kempten)